So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich im Zuge der Ausbildung zum „Landwirtschaftlichen Facharbeiter für Erwachsene“ viele Teilnehmer für das Wahlfach „Almwirtschaft“ entschieden haben. In insgesamt 6 Modulen wurden den Teilnehmern in Praxis und Theorie almwirtschaftliche Belange näher gebracht. Themen wie Melkhygiene auf der Alm, Umgang und Vorbereitung der Tiere, Wert der Almprodukte, standortgerechte Nutzung und Pflege von Almweiden, Verwaltung und Organisation für Alpverantwortliche sowie das Sennen auf der Alm standen im Mittelpunkt der Fachmodule.
Die Almen sind nicht nur wichtig als bäuerlicher Wirtschaftsfaktor, sondern auch als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sowie auch ein Erholungsfaktor für Einheimische und Gäste. Eindrücke von grasendem, zufriedenem Weidevieh, bunte Almweiden, klare Bergluft und wunderschöne Ausblicke prägen einen Aufenthalt für Besucher in dieser scheinbar idyllischen Bergwelt, und Probleme scheinen weit unten im Tal zu sein. Die Oberländer Almwirtschaft gerät aber zusehends durch erschwerende Produktionsbedingungen, Strukturnachteile und Preiseinbußen bei Almprodukten in Bedrängnis. Vor diesem Hintergrund haben erfahrene Obmänner und in der Lehre und Beratung tätige Fachleute über verschiedene Themen im Zuge dieser Ausbildung referiert und interessante Lösungsansätze präsentiert. Nicht nur eine Maßnahme, sondern umfassende Betrachtungen sind notwendig.
Ende Juni 2021 wurden drei unterschiedlich bewirtschaftete Almen im Bezirk Landeck besucht. Auf der Alm Falkauns (Kaunerberg), Alpe Dias (Kappl) und Alpe Pardatsch (Ischgl) konnten sich die Teilnehmer von den multifunktionalen Leistungen der Almwirtschaft für „Tier und Mensch“ überzeugen.
Es freut mich, dass das Wahlfach Almwirtschaft auf praktischer und theoretischer Ebene interessante Bildungsinhalte vermitteln konnte und zum „Lernen, Austauschen, Verstehen und Weiterkommen“ der Teilnehmer beigetragen hat.
FL Hans Sommersguter